Pura Besakih gilt als der wichtigste Tempel auf Bali und wird auch Muttertempel genannt. In dieser Anlage findet auch die bedeutenste Zeremonie Eka Dasa Rudra statt, die alle hundert Jahre durchgeführt wird.
Der Besakih Tempel am Vulkan Gunung Agung
Die Tempelanlage befindet sich auf einer Höhe von neunhundert Metern am Vulkan Gunung Agung. Auf drei Quadratkilometer stehen etwa zweihundert Schreine und mehr als zwanzig Tempel. In dieser Anlage sind einige Schreine im Besitz von wohlhabenden Balinesen. Dieser Bali Tempel ist für Gläubige offen, während Besucher lediglich einen Blick über die Mauer werfen dürfen. Es ist aber ein Rundweg vorhanden, der beschildert ist. Nach dem Glauben leben in Pura Besakih die Geister von Ahnen. Zudem dient der Tempel als Herberge für wichtige Götter, die den heiligen Berg Gunung Agung besuchen. Zeremonien und Feste werden in diesem Bali Tempel sehr oft abgehalten.
Geschichtliches über Pura Besakih
Rsi Markandya war ein Weiser der Nachbarinsel Java, der im achten Jahrhundert den Besakih Tempel erbaute. Ein schweres Erdbeben im Jahre 1917 zerstörte Teile der Tempelanlage, die anschließend wieder renoviert wurden. Der Pura Besakih wurde hingegen 1963 verschont, als der Vulkan Gunung Agung ausbrach – und das während der Vorbereitung für Eka Dasa Rudra. Der Lavastrom teilte sich kurz vor der Anlage und lief an beiden Seiten des Tempels vorbei. Für die Balinesen galt dies als Wunder und der Besakih Tempel wird seitdem noch ein Stück heiliger angesehen. An den sehr reichhaltigen Opfergaben ist schon zu erkennen, dass es sich bei dieser Anlage um den heiligsten Tempel der Insel handelt.
Eka Dasa Rudra – Ritual im Besakih Tempel
Alle hundert Jahre findet die umfangreiche und wichtigste Zeremonie namens Eka Dasa Rudra in diesem Tempel auf Bali statt. Eka Dasa Rudra ist ein schrecklicher Gott, der aus elf Formen besteht. Das Ritual dient dazu, gute und böse Mächte auszugleichen. Elf Wochen dauert die exorzistische Zeremonie, die für Europäer grausam erscheint und nur schwer nachvollziehbar ist. Das Ritual fängt damit an, dass Götterbilder im Meereswasser gereinigt werden. Ein Büffel wird verziert und die Hörner dieses Tieres werden vergoldet. Nun wird dem Büffel ein Stein an den Hals gebunden und das Tier wird ins Meer getrieben. Drei Tage dauert dieses Ritual und damit sollen die Meeresdämonen milde gestimmt werden. Dazu gehören auch Tänze, Gesänge und Gebete. Auch für die folgenden Rituale, ingesamt sind es dreißig, werden Tiere geopfert. Diese Zeremonien werden dann im Tempel durchgeführt.
Von Denpasar aus sind es rund achtzig Kilometer bis zum Pura Besakih. Der Gunung Agung kann bestiegen werden. Dies sollte allerdings nie ohne Führer geschehen, da die Routen teilweise gefährlich sind und einige Stellen aus Glaubensgründen nicht betreten werden dürfen.
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